Wir sind ja oft mit unserem Camper unterwegs (darüber berichte ich im Partnerblog mein-fahrradträger.de) und haben nach einem Grill gesucht, der einfach zum Mitnehmen ist und dennoch ein schönes Grillergebnis liefert. Bisher hatten wir immer unsere Moovita-Grillplatte mit Gaskocher dabei. Die gewölbte Platte liefert bei Steaks schöne Ergebnisse, aber schon Koteletts oder auch Würstchen machen hier ein Problem.
Hier sind wir zum ersten Mal auf den Lotusgrill gestoßen. Die Platte von Moovita passt nämlich auf den Standard-Lotusgrill.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Lotusgrill?
Ich erinnere mich noch gut an die ca. 30min Wartezeit, bis die Holzkohle ausreichend glüht und endlich etwas aufgelegt werden kann. Ebenso ist die Rauchentwicklung je nach Wohnsituation meist ein Problem, so dass viele auf Gas oder Elektro umsteigen.
LotusGrill verspricht eine Lösung für beide Probleme. Die lange Zeit, bis die Kohle glüht, wird durch eine Kombination aus Lüfter, Brennpaste und Form extrem verkürzt.
Das Prinzip ist einfach: Brennpaste auf die Platte, Lüfter an, Kohle drüber und in ca. 5min kann man loslegen. Der Grill selber besteht aus einer Außenschale, einer Innenschale, Kohlebehälter und Grillrost. Die Außenschale gibt es vielen leuchtenden Farben, so dass bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei ist. Für das Design hat der Lotusgrill auch schon den Red Dot Design Award sowie den Design Plus Award und den Barbecue Award bekommen.
Die Firma wirbt mit einer raucharmen Möglichkeit über Holzkohle zu grillen und vor allem der kurzen Aufheizzeit von 3-4min. Dann schauen wir mal, ob die Werbung hält, was sie verspricht!
Wer jetzt schon neugierig geworden ist, kann sich einen ersten Überblick auf unserem YouTube-Kanal in diesem Video verschaffen:
Was wird mitgeliefert?
In der Standardausstattung bekommt man den Grill mit 32cm-Rost, Kohlebehälter und USB-Kabel, sowie 4 AA-Batterien. Das Kabel kann anstatt der Batterien verwendet werden, sollte aber bei Nichtbenutzung ausgesteckt werden, da sonst nicht auf die Batterien zugegriffen wird und der Lüfter nicht anläuft. Darüberhinaus ist eine Tragetasche für den einfachen Transport dabei.
Wir empfehlen beim Kauf gleich die Brennpaste und die passende Kohle mitzunehmen, damit dem ersten Grillvergnügen nichts im Weg steht. Solltet ihr noch Kohle zuhause haben, bitte darauf achten, dass es keine Briketts sind, die lassen sich nämlich wesentlich langsamer auf Temperatur bringen.
Was haben wir getestet?
Der Grill ist erstaunlich leicht, wenn man ihn aus der Packung holt. Mit nicht mal 4kg Gewicht lässt er sich auch gut mitnehmen. Die Kohle wird in den Behälter gefüllt (wir haben ihn randvoll gemacht) und abgedeckt. Die Brennpaste ringförmig in einem dicken Streifen auf der Scheibe verteilen und im Grill anzünden. Jetzt gleich die Lüftung anmachen und den Kohlebehälter aufsetzen.
Der Lüfter ist sehr leise, so dass selbst Balkonnachbarn sich nicht gestört fühlen sollten. Nach gut 5min hat die Kohle dann auch tatsächlich so schön geglüht, dass wir loslegen konnten.
Da in unserer Familie die Wünsche beim Grillen doch sehr unterschiedlich sind, kamen bei uns Iberico-Rückensteaks, Salsicce, eine Bratwurst und Pollo fino-Hähnchen auf den Grill. Die Edelstahlplatte in der Mitte ist erwartungsgemäß am heißesten, die Hitze flacht jedoch zum Rand hin schnell ab. Gut sieht man das am Würstchen rechts, das in der Mitte schön bräunt, an den Enden aber noch etwas Hitze vertragen könnte. Auch bei den Steaks ist das mittlere bereits schön gegrillt, das links außen ist gerade mal warm geworden. Die Salsicce sollten auf Grund ihrer Dicke eher langsam gegrillt werden, deshalb passt hier das langsame Garen auf niedriger Hitze.
Hält der Grill, was er verspricht?
Mit einer Kohlefüllung haben wir fast eine Stunde lang grillen können. Der Lüfter läuft dabei die ganze Zeit durch, das haben wir aber nicht als störend empfunden. Besonders die schnelle Anheizzeit gegenüber einem „normalen“ Holzkohlegrill ist wirklich beeindruckend. Die Kohle raucht, wenn überhaupt, nur ganz kurz beim Anzünden, danach ist nichts mehr zu sehen. Der typische Geruch nach Holzkohle fehlt ebenfalls, so dass Nachbarn zufrieden sein sollten. Smokeless Charcoal Grill – das stimmt!
Der Außenbehälter wurde während der ganzen Zeit nur warm und konnte jederzeit angefasst werden. Die Auflagefläche für scharfes Angrillen ist allerdings sehr begrenzt. Andererseits hat man außen eine Warmhaltefunktion, die gerade bei Kindern nützlich wird. Langes Grillgut wir Feuerwürste, Grillfackeln oder Grillbrot ist allerdings eher ungeeignet, da die Hitzeverteilung zu unterschiedlich ist.
Reinigung
Wer macht den Grill sauber? Das ist immer so ein kleines Erwachsenen-Mikado, das man da spielt, wer sich als erster erbarmt. LotusGrill hat diese Frage relativ einfach gelöst. Durch den geringen Grillrostdurchmesser von nur 32cm ist eine Reinigung in der Spülmaschine problemlos möglich. Auch die Innenschale braucht nur ausgewischt zu werden, dann geht es ebenfalls ab in den Geschirrspüler.
Die Möglichkeit, den Grillrost und die Innenschale im Geschirrspüler zu reinigen ist praktisch, beim Campen aber irrelevant, da ohnehin von Hand gespült wird. Übrigens: zum Reinigen von Grillrosten wusste schon meine Oma: „Da muss Du Abrazo* nehmen, das funktioniert immer!“
Die verbleibende Aschemenge ist äußerst gering, so dass der Kohlebehälter nur ausgekippt werden muss, die Brennpaste ist sowieso komplett weg und schon ist man fertig.
Zubehör
Die Marke Lotusgrill bietet mittlerweile eine ganze Reihe an Zubehör. Neben verschiedenen Grillplatten wie Teppanyaki oder Pizzastein gibt es einen Glasdeckel mit integriertem Thermometer sowie einen Fondueeinsatz, der vor allem für Gemüse- und Fischfans interessant sein sollte. Darüberhinaus hat man noch die Möglichkeit zwischen 2 verschiedenen Ständern zu wählen, sollte man keinen Platz auf dem Tisch für den Grill haben.
Fazit
Rauchloser Holzkohlegrill? Dem können wir uneingeschränkt zustimmen. Einfacher Zusammenbau, kurze Aufheizzeit und ein schönes Grillergebnis beeindrucken beim ersten Grillen.
Für uns 2 Erwachsene und 2 Kinder war der Grill von der Größe her ausreichend, die heiße Stelle in der Mitte ist aber für 4 Erwachsene unserer Meinung nach zu klein. Um gleichzeitig essen zu können, muss da schon zum größeren LotusGrill XL mit 43,5cm Durchmesser gegriffen werden.
Das geringe Gewicht und die mitgelieferte Tragetasche machen den Lotusgrill zum idealen Ausflugsbegleiter. Der Kohlebehälter kann schon vorher befüllt werden, so dass vor Ort nur noch die Brennpaste entzündet werden muss und schon kann es losgehen. Dadurch, dass die Außenschale nicht heiß wird, ist er für Familien gut geeignet, wobei sich Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe eines Grills, egal um welchen es sich handelt, aufhalten sollten! Der Rost ist gut durch zwei Halteklammern gesichert und kann auch leicht während des Betriebs woanders platziert werden.
Der farbenfrohe Grill hat uns was Geschwindigkeit und Geruchsbelästigung angeht restlos überzeugt. Einen Nachteil sehen wir aber in der Größe und der zu unterschiedlichen Temperaturverteilung. Langes Grillgut wir Feuerwürste, Spieße oder Grillfackeln werden kein gutes Grillergebnis erreichen. Kleine, kompakte Stücke sind wesentlich besser geeignet.
Wer jetzt loslegen will mit grillen, dem empfehle ich noch meine 8 besten Salate beim Grillen und 8 perfekte Grillsaucen und Dips.
Hinweis: Für diesen Produkttest wurde ein kostenloses Testgerät von kochexperte.com zur Verfügung gestellt.