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WMF Avantgarde – ein Erfahrungsbericht

Bei mir war die Krups iPrep&Cook eine vielseitige und günstige Alternative zum fast 1500 EUR teuren Thermomix. Nun ist ein Nachfolger erschienen, allerdings nicht unter der Marke Krups, sondern als WMF Avantgarde Küchenmaschine*. Ich bin ein überzeugter Vielnutzer der Prep&Cook und war gespannt, was sich in der Entwicklung der neuen Maschine getan hat. Vorab sei nur soviel gesagt: die neuen Zusatzfunktionen sind wirklich der Hammer (endlich lohnt sich die WLAN-Anbindung) und die Ausstattung an Zubehör lässt keine Wünsche offen!

Für wen ist die WMF Avantgarde geeignet?

Marmelade selber machen direkt im Topf, ohne verschiedenes Geschirr dreckig zu machen? Suppe beim Kochen nebenbei pürieren? Eintöpfe allein kochen lassen ohne Überkochen oder Anbrennen? Die WMF Avantgarde Küchenmaschine* ist ein vielseitiges Küchengerät mit integrierter Wiegefunktion, das bei verschiedenen Aufgaben in der Küche helfen kann und Einzelgeräte ersetzt. Sie verfügt über verschiedene Funktionen wie Erhitzen, Garen, Rühren, Mixen und Zerkleinern, so dass sich bei der Zubereitung von Speisen Zeit sparen lässt. Darüber hinaus bietet sie eine hohe Leistung und Qualität, um ein effizientes und zuverlässiges Kocherlebnis zu bieten, gerade für Anfänger in der Küche. Das Menü ist einfach aufgebaut. Bei den integrierten Rezepten führt die Software durch die einzelnen Kochschritte, so dass man quasi an der Hand durch die Zubereitung geführt wird. Mit diesem Guided Cooking kochen sich die Rezepte fast von allein, lediglich die Zutaten müssen zugegeben werden.

Was ist bei der WMF Avantgarde dabei?

Im Gegensatz zu den früheren Krups-Geräten hat WMF zur Konkurrenz aufgeschlossen und liefert beim Kauf bereits eine Vollausstattung mit.

Zur Grundausstattung gehören:
– Gerät mit 4,5l Edelstahlschüssel (Nutzinhalt 3l) sowie Edelstahldeckel
– ein Dampfgarkörbchen
– eine Aufbewahrungsbox mit 4 unterschiedlichen Mix- und Häckselaufsätzen
– ein Kochschaber
– eine Reinigungsbürste

Zusätzlich ist bei der WMF Avantgarde* mit dabei:
– das Schnitzelwerk Shred ‘n Slice mit 3 verschiedenen Raspelscheiben für 5 verschiedene Raspelarten
– ein großer Dampfgaraufsatz für mehrstufiges Dampfgaren oder größere Garstücke (bspw. Fisch, Spargel etc.)
– ein Schneebesen-Quirl perfekt für Eischnee oder Sahne

Als extra Zubehör kann ich wärmstens den Tefal Ingenio 5 Griff* empfehlen. Da ich mir immer wieder etwas schwer getan habe, die Schüssel beim Auskratzen einhändig anständig halten zu können, habe ich mir schon für die Krups Prep&Cook* den Tefal Ingenio 5 Griff* dazugekauft. Dieser Griff ist abnehmbar und passt perfekt an die Kante der Schüssel, so dass einhändiges Arbeiten sehr erleichtert wird. Ein Teil, dass sich wirklich bewährt hat.

Tefal L9933015 Ingenio Abnehmbarer Griff 5 Klassisches Bakelit Schwarz
Tefal Ingenio Griff 5*

Was sind die Unterschiede zum Vorgänger Prep&Cook?

Kommt die Krups Prep&Cook* noch mit viel Kunststoff daher, hatte sich das ja bei der iPrep&Cook schon geändert und der komplette Topf und Deckel waren nun aus Edelstahl. Dieses Design hat man bei der WMF Avantgarde* beibehalten. Zusätzlich sind nun alle weißen Kunststoffteile schwarz geworden, die Zubehörbox, der Dampfgarer, der Standfuß und sogar das Kabel.

Das Bedienfeld ist durch einen Touchscreen ersetzt worden, der von der Menüführung an die Krups Cook4Me Touch* erinnert. Ebenso ist die Maschine trotz gleicher Topfgröße etwas höher geworden, da der Standfuß gewachsen ist. Besonders gut finde ich die Änderung beim Stopfen des Deckels. Statt nur auf min oder max zu drehen, wobei der Deckel bei min-Stellung festgedreht ist, in der max-Stellung aber nur locker drin sitzt, gibt es nun eine neutrale Stellung, in der der Stopfen entfernt werden kann, sonst sitzt er immer fest. Gerade wenn man den Deckel öffnet und zur Seite legt, ist mir nicht nur einmal der Stopfen auf den Boden geknallt, weil ich nicht dran gedacht hatte, ihn vorher festzudrehen. Dieses Problem hat sich nun erledigt.

Anzeige der Waage

Der Hauptunterschied, neben der Vielfalt an mitgeliefertem Zubehör, liegt für mich allerdings in der integrierten Wiegefunktion. Ich hatte mir extra eine große Waage von Salter* gekauft, um die Krups Prep&Cook darauf zu stellen. So konnte ich während dem Backen auch abwiegen, ohne jedes Mal die Schüssel runter nehmen zu müssen. Die WMF Avantgarde* kommt mit einer integrierten Waage daher. Von 1g bis 4kg lässt sich alles einfach zuwiegen, auch mitten im Kochvorgang.

Was die Programme angeht, wurden die Standardprogramme bei der WMF Avantgarde* stark erweitert. Ganze 14 Funktionen stehen mittlerweile zur Verfügung. Zur Auswahl stehen die Programme “Sauce”, “Suppe”, “Garen” und “Dampfgaren” zum Kochen, sowie “Teig” und “Dessert” fürs Backen mit jeweils diversen Unterteilungen. Zusätzlich wurden “Aufwärmen” und “Spülen” hinzugefügt, der manuelle Modus ist gleich geblieben, geht jetzt allerdings bis 150°C, während die iPrep&Cook nur bis 130°C erhitzen konnte.

Menüführung mit dem Touchscreen

Ein Touchscreen bei Küchengeräten scheint wohl ein Musthave zu sein, so dass auch die WMF Avantgarde* einen solchen spendiert bekommen hat. Wer schon eine Cook4Me Touch* sein Eigen nennt, wird das Menü schnell wiedererkennen.

Der Touchscreen lässt sich gut bedienen, man muss nur leicht tippen und unsaubere Finger verzeiht er auch. Sobald die Maschine mit WLAN verbunden ist, werden die Rezepte heruntergeladen und schon kann es losgehen. Um das volle Potential der Maschine zu nutzen, lohnt sich ein Blick in die zugehörige App. Die Programme der Krups Prep&Cook lassen sich 1:1 auf die WMF Avantgarde übertragen, so dass auch die Rezepte im Blog genauso für beide Maschinen gelten.

Die Funktion “in meinem Kühlschrank” finde ich tatsächlich am hilfreichsten, ebenso die Möglichkeit, gewisse Zutaten wegzulassen. Gerade für Allergiker werden so schon von vorneherein unpassende Rezepte ausgeblendet. Diese beiden Funktionen finden sich nur in der App, direkt auf der WMF Avantgarde gibt es nur die “in meinem Kühlschrank”-Suchfunktion.

Ich finde die 6-monatige Testphase ausreichend bemessen. Innerhalb des halben Jahres hat man genügend Zeit, die Funktionen zu testen um zu entscheiden, ob die Rezepte der Free-Version genügen oder man die App mit den Premium-Funktionen kostenpflichtig nutzen möchte. Um in den Genuss des Guided Cooking zu kommen ist die App nicht zwingend notwendig, da über 400 Rezepte mit dem Gerät mitkommen. Über die WLAN-Funktion werden auch diese upgedatet und erweitert.

WMF Avantgarde App – was kann die Premium-Version

Stand Januar 2024 sind 911 Rezepte in der App zu finden. Fast alle stammen von WMF, die Community hat aber die Möglichkeit, selber Rezepte zu erstellen und hochzuladen, so dass nach einiger Zeit die Rezeptvielfalt noch ansteigen wird. Der Zugang zur Premium-Version ist für die ersten 6 Monate kostenfrei, danach werden entweder monatlich 3,99 EUR oder jährlich 39,99 EUR fällig. Dieses Abomodell kennen wir auch von anderen Anbietern, jedoch hatte sich Krups mit eben einem kostenlosen Rezeptangebot (aktuell über 1800 Rezepte) erfreulicherweise von der Konkurrenz abgehoben. WMF scheint zwar auf diese zusätzliche Einnahmequelle zu setzen, bietet sein Abo allerdings fast 20% billiger als die Konkurrenz an (Stand Januar 2024). Die Free-Version enthält wesentlich weniger Rezepte und es fehlen die Videos, Tipps & Kitchen Hacks sowie die Möglichkeit, persönliche Rezeptbücher, Einkaufslisten und Wochenplaner zu erstellen. Auch die Funktion, bestehende Rezepte nach eigenem Geschmack abzuändern und abzuspeichern, ist nur in der Premium-Version möglich.

Die App ließ sich bei mir nicht mit dem iPad einrichten, erst auf dem Handy war das Abschließen des Abos möglich. Danach konnte ich die App aber auch auf dem Tablet nutzen, was ich auf Grund des größeren Bildschirms gerade für die Rezeptsuche als wesentlich komfortabler empfinde.

Mir fehlt in der App die Möglichkeit, eigene Rezepte zu erstellen und abzuspeichern. Im persönlichen Rezeptbuch kann ich zwar Rezepte einreichen und hoffen, dass diese dann auch veröffentlicht werden. Aber vielleicht will das gar nicht jeder Nutzer und auch die Zeit (ca. 3 Tage), bis ein eingereichtes Rezept veröffentlicht wird, kritisiert die Community stark. Warum diese Chance gerade in der Premium-Version nicht genutzt wird, kann ich nicht nachvollziehen, vor allem, wenn durch diese Möglichkeit des eigenen Rezeptbuches der Preis sich für mich fast schon wieder rechtfertigen würde.

Lohnt sich der hohe Anschaffungspreis der WMF Avantgarde?

Meiner Meinung nach ein klares Ja. Musste man bei Krups noch jedes Zubehörteil extra anschaffen, ist nun bei der WMF Avantgarde* alles mit dabei. Mit den erweiterten Softwarefunktionen und der integrierten Waage erklärt sich der auf den ersten Blick hohe Preis. Die Krups iPrep&Cook XL kostete bei Einführung ca. 900 EUR, als Zubehör lag lediglich das Schnitzelwerk bei. Letztendlich zahlt man bei der WMF Avantgarde die Zubehörteile alle mit, also ist erstmal nichts gespart.

Durch die Premium-Ausstattung mit integrierter Waage und leiserem Motor relativiert sich meiner Meinung nach aber der höhere Preis. Die meisten werden sich ohnehin einiges Zubehör nach und nach zulegen, also sollte man sich von einem Komplettpaket nicht abschrecken lassen.

Fazit

Wer bisher noch keine Küchenmaschine bei sich stehen hat, sollte hier zuschlagen. Die WMF Avantgarde* ersetzt viele Einzelgeräte auf kleinstem Platz, bringt eine Menge Funktionen und Features mit und sieht nebenbei auch noch super stylish aus. Der leisere Motor und das vielfältige Zubehör rechtfertigen den Preis.

Besitzt man bereits eine Multifunktionsküchenmaschine, sollte man sich gut überlegen, ob die Unterschiede eine über 1000 EUR Neuanschaffung wert sind.

Gerade die hochwertige Ausstattung sowie die vielen Funktionen sind für mich ein Kaufargument. Für unsere 4-köpfige Familie sind die meisten Multifunktionsküchenmaschinen zu klein, hier bringt die WMF Avantgarde* mit 3l Nutzvolumen fast 50% mehr mit als der vergleichbare Thermomix-Konkurrent. Auch das vielfältige Zubehör mit Schnitzelwerk, Dampfgaraufsatz und Schneebesen-Quirl ist beim Kauf direkt dabei und muss nicht teuer zugekauft werden.

Die unterschiedlichen Programme und besonders das Spülprogramm sind eine große Erleichterung, gerade für Ungeübte. Da ich allerdings fast immer den manuellen Modus nutze, ist für mich lediglich das einfachere Saubermachen durch das automatische Spülen eine merkliche Veränderung.

Als Nachteil empfinde ich die kostenpflichtige App. Wöchentlich neue Rezepte, Zubereitungstipps per Video und exklusive Rezepte von Partnern sind nur für Premium-Nutzer zugänglich. Zwar kann die Community mit eigenen Rezepten bereits in der Free-Version vollumfänglich genutzt werden, dennoch sind ja gerade die Rezeptanleitungen zum Kochen, abgestimmt auf die WMF Avantgarde, ein Kaufargument für mich. Dass ich bei einem doch recht hohen Anschaffungspreis auch noch für die Rezepte monatlich zahlen muss, finde ich nicht sinnvoll. Zudem ein Kochbuch, das bei Krups noch enthalten war, bei WMF fehlt. Wenn ich schon für eine Premium-Version zahle, müssten für mich mehr Funktionen, wie bspw. eigene Rezepte abspeichern, möglich sein.

Nachbessern könnte WMF auch bei der Anpassung der Rezeptmengen. Es können nur gerade Personenzahlen ausgewählt werden, also für 2, 4 oder 6 Personen. Dies ist wahrscheinlich den sonst krummen Zutatenmengen geschuldet, aber hier hätte ich mir dennoch eine Einstellungsmöglichkeit gewünscht.

Zu den Rezepten für die WMF Avantgarde

Transparenzhinweis: Für diese Rezension wurde ein kostenloses Testgerät von der Groupe SEB bereitgestellt (unbezahlte Werbung).

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